Jugend debattiert 2021

Jugend debattiert 2021

In Zeiten von ständig wechselnden Pandemie-Verordnungen, von kultusministeriellen Schreiben in teils mehrmals wöchentlichem Turnus sowie von Bundesgesetzgebungsverfahren im Schnelldurchlauf verliert man gerne mal den Überblick: Was soll geändert werden, zu welchem Zweck? Welche Schritte werden angedacht, um welches Ziel zu erreichen? Kein Wunder – möchte man meinen – dass sogenannte „Querdenker“ lautstarke Kundgebungen veranstalten, um ihrem Ärger über dieses Informationsdickicht mit seinem begleitenden Maßnahmenkatalog Luft zu machen. Oder … wie ist es denn nun um deren Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft wirklich bestellt? Vier gute Gründe, den aufgeworfenen Streitfragen mal gehörig auf den Grund zu gehen!

Gelebte wehrhafte Demokratie

Kein Problem für die Schülerinnen und Schüler am Carl-Orff-Gymnasium, denn unsere Schule hat sich das Projekt „Jugend debattiert“ seit mehreren Jahren groß auf die Fahnen geschrieben – in der Mittel- wie in der Oberstufe ist es stärker etabliert denn je. Mit mittlerweile 13 extra dafür ausgebildeten Deutschlehrkräften und beständig über 50 ebenfalls eigens dazu befähigten Juroren der COG-Schülerschaft steht der Erziehung der Jugendlichen hin zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern nichts mehr im Wege.

Unser aller Ziel: die Debattenkultur zu fördern, die zentraler Bestandteil unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist. Indem wir miteinander fundiert, eloquent und authentisch auf Augenhöhe Streitgespräche führen, setzen wir uns einerseits für unsere Interessen ein, begreifen jedoch andererseits auch die Wesensmerkmale des entgegengesetzten Standpunkts. Nicht umsonst ist stets der amtierende Bundespräsident Schirmherr von „Jugend debattiert“, denn gerade er steht qua Amt für Ausgleich, gegenseitiges Verständnis und die Zusammenführung vielseitiger Interessen hin zu einer Einigkeit in unserem Rechtsstaat. Und ist es nicht genau das, was unsere Gesellschaft, unsere Schulgemeinschaft in diesen Tagen besonders nötig hat?

Online-Debatten in Pandemie-Zeiten

Selbstverständlich hören die Debatten bei gebotenem Abstandhalten nicht auf, sondern ganz im Gegenteil. Die begleitende Unterrichtseinheit in den 9. Klassen bewegte sich in diesem Jahr zwischen Präsenzunterricht, Quarantäne und Distanzunterricht nur auf den ersten Blick auf vermeintlich unsicherem Terrain – denn mit eigens für den Online-Unterricht entwickelten Unterrichtsmethoden gelang es den Lehrkräften, die Debatten, die alle Mitglieder der Schulfamilie bewegen, am Laufen zu halten und die Schülerinnen und Schüler darin auszubilden.




Sogar die mündlichen Debatten-Schulaufgaben konnten mit Bravur online gemeistert werden, dank sorgfältiger Vorbereitung, umsichtiger Herangehensweisen und den bereits gewonnenen Erfahrungen mit den am COG schon länger etablierten Online-Tools.


Einige der „Jugend debattiert“-Lehrkräfte beim Online-Arbeitstreffen zur Vorbereitung der mündlichen Debatten-Schulaufgabe


Kurzum: Beim Debattieren gewinnen wir alle – kurzfristig und langfristig. In diesem Sinne freuen wir uns schon jetzt wieder auf das nächste Schuljahr, dann sicherlich wieder in gewohnter, persönlicher Manier. Vielen Dank für die gelungenen Debatten und viel Erfolg bei den kommenden!