Wissenschaftswoche

Die erste Wissenschaftswoche

Im Schuljahr 2023/2024 fand die erste Wissenschaftswoche für die 11. Klassen nicht nur am COG, sondern bayernweit an allen Gymnasien statt. Sie ist ein neues Format des G9 und soll bei den Schülerinnen und Schülern Interesse für wissenschaftliche Fragestellungen wecken. Vom Kultusministerium wurden recht konkrete Vorgaben festgelegt, was Zeitraum, Gestaltung der Projektwoche in Freiarbeit und Möglichkeiten der Bewertung betrifft. Der einzelnen Schule blieb die Festlegung des Rahmenthemas, Einbindung der Woche in den Schuljahresablauf, Organisation der Gruppeneinteilung und des Präsentationstages.

Wir hatten uns bereits im letzten Schuljahr, bei einer ersten schulinternen Fortbildungsveranstaltung für alle Lehrkräfte zu diesem neuen Format, für das Rahmenthema „Zukunft" entschieden. Als Zeitpunkt erschien uns die letzte Woche vor den Faschingsferien als sehr geeignet. Auch wurden an diesem Tag bereits Überlegungen angestellt, welche fachspezifischen Untersuchungsschwerpunkte von Schülergruppen betrachtet werden könnten. Wesentlich ist dabei, dass jede Schülergruppe eine eigene konkrete Fragestellung bearbeitet und damit am Präsentationstag dazu beiträgt, das Rahmenthema aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Sehr interessant wäre es in meinen Augen, wenn alle jedes Ergebnis hören und sehen könnten. Das würde aber bei der großen Anzahl unserer Schülerinnen und Schüler den zeitlichen Rahmen völlig sprengen und die Aufmerksamkeit vollkommen überstrapazieren. So musste es bei Präsentationen innerhalb einer Klasse bleiben. Aber auch hier trugen i.d.R. sechs verschiedene Präsentationen dazu bei, vielfältige Aspekte kennenzulernen.

Wissenschaftswoche

Um für alle sechs 11. Klassen möglichst gleiche Bedingungen zu schaffen, gab es für alle Lehrkräfte der 11. Klassen im November 2023 eine zweite schulinterne Fortbildung. Dabei legten wir u.a. den Rahmen für den Umfang der Präsentationen am Präsentationstag fest. Eine große Mehrheit plädierte dafür, dass nach vier Tagen Recherche und Aufbereitung der eigenen Fragestellung ausreichend Zeit für die jeweiligen Präsentationen gegeben sein müsse und so gab es für die 11. Klassen am Präsentationstag einen eigenen Stundenplan mit einer Stunde für jedes Fach, das zur Wissenschaftswoche beigetragen hatte.

Die Rückmeldungen zur Wissenschaftswoche ergaben ein sehr unterschiedliches Bild von zu viel bis zu wenig Zeit, sowohl für die Recherchen und die Bearbeitung als auch die Präsentationen sowie von eher oberflächlicher Arbeit bis zu überraschend tiefschürfenden Ergebnissen. Bei meinen spontanen Besuchen in einzelnen Klassen konnte ich meist eine sehr gute Arbeitsatmosphäre und Arbeitsbereitschaft feststellen. Herr Babel reflektierte im Anschluss mit seiner Klasse, der 11e, die Woche. Sein Resümee daraus liest sich sehr vielversprechend für dieses Format: „Somit seht ihr, dass sie [die Schülerinnen und Schüler) der Woche gegenüber extrem aufgeschlossen waren und diese als 'lehrreich' empfanden". Sie haben „die letzte in vertiefter Auseinandersetzung mit einem Thema hinsichtlich des eigenen Arbeitens sehr genossen."

Für mich zeigt dieses Format in jedem Fall einen deutlichen Unterschied zwischen interessierten, zur selbstständigen Arbeit bereiten Schülerinnen und Schülern und jenen, die ihre Schulzeit absitzen. Es bringt für die Schülerinnen und Schüler einen Vorgeschmack, was es heißt, wissenschaftlich zu arbeiten, nämlich selbstständig zu recherchieren, Ergebnisse kritisch zu hinterfragen sowie sie im Anschluss zu präsentieren. Die Arbeit in der Gruppe und der dadurch nötige Austausch unterstützen dies sehr. Dieses Format schafft dafür den Freiraum und durch die Woche vor den Ferien war gesichert, dass sich die Schülerinnen und Schüler ganz dem Thema widmen konnten und nicht nebenher auf eine gleich in der Folgewoche kommende Schulaufgabe vorbereiten mussten.

Ich denke, es war ein gelungener Start. Ein paar Holpersteine können verkraftet werden und durch noch bessere Absprachen zukünftig auch vermieden werden.
Vielen Dank an alle Lehrkräfte, die sich diesem neuen Format bereitwillig und mit ansprechenden Fragestellungen gestellt haben.