Spendenaktion für die Ukraine

Spendenaktion für die Menschen in der Ukraine

„Wir sind alle in dieser Welt viel zu sehr miteinander verbunden, als dass wir so tun können, als würde uns eine Ungerechtigkeit, die uns nicht persönlich widerfährt, nichts angehen.“

Das sind die Gedanken des aus der Ukraine stammenden Autors Serhij Zhadan, die er im Juli 2018 in einem Gastkommentar in der Neuen Zürcher Zeitung geäußert hat.
Damals ging es Zhadan darum, während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland darauf aufmerksam zu machen, dass es nicht zur Normalität werden dürfe, dass ukrainische Staatsbürger in sibirischen Lagern sterben – und sich Russland auf einen Krieg gegen die freiheitliche Welt vor-bereitet. Seine These damals: Wegschauen hilft nicht. Gegen Ungerechtigkeit angehen schon.

Wie sehr die Schulgemeinschaft des Carl-Orff-Gymnasiums sich den Menschen in der Ukraine verbunden fühlt und wie sehr die Ungerechtigkeit dort auch uns angeht, zeigten die unmittelbaren Reaktionen und die vielen kleinen Symbole und Gesten. Dennoch war sowohl SMV als auch Schulleitung bewusst, dass dies nicht reicht. Es musste mehr getan werden, was möglich ist. Gegen Ungerechtigkeit angehen – den Menschen, denen Ungerechtigkeit widerfährt, so wie man es kann, beistehen.

Deshalb führte die Schulgemeinschaft, und hier ist der Be griff so richtig angewendet wie selten, eine Sachspendenaktion verbunden mit einer Geldspendenaktion durch. In organisatorischer Windeseile wurde die Aktion, die zwischen dem 21. und 25. März durchgeführt wurde, vorbereitet. In dieser Woche wurde das Zimmer 036 zur Spendenzentrale umgewandelt. In Früh- wie Mittagsschichten durch die gesamte Woche hindurch nahmen engagierte Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern Sachspenden entgegen, katalogisierten die Spenden und bereiteten sie für den Transport vor – darunter auch die Beschriftung der Kartons in kyrillischer Schrift mit Hilfe verschiedenster technischer Hilfsmittel. Unsere Kollegin Martina Reiner koordinierte mit ihrem Pfarrverband in Haidhausen, dass der dortige Laster für den Transport in die Ukraine noch genug Platz für die Spenden des COG hatte.

Am Ende der Woche war der ganze Raum gefüllt mit Babynahrung, Windeln, Süßigkeiten, Hygieneartikeln und Medikamenten, sodass die letzten Kartons transportfertig gemacht werden konnten. Begleitet wurden die Sachspenden von den guten Wünschen der Klassen, die in der Woche Briefe verfassten, um noch einmal die Solidarität und das Mitgefühl auszudrücken, aber vielleicht auch Mut zu machen, dass die Menschen der Ukraine nicht allein sind.
Verschönert wurden die Briefe mit gemalten ukrainischen Flaggen, Zeichnungen von ineinandergreifenden Händen oder auch Botschaften auf Ukrainisch. Am Samstag machte sich ein Team daran, die Kartons morgens in den Schulanhänger zu verladen, den Herr Blum dann nach Haidhausen fuhr.

Spenden im Schulanhänger mit Helfern

Die finanziellen Spenden gingen sowohl an die Kirchenstiftung zur Durchführung der Sachspendenaktion wie auch an die Apostolische Exarchie für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, die die Gelder direkt und zuverlässig in die Ukraine weiterleitete. Hier hat unser Kollege Roman Horban den Kontakt hergestellt.
Die Spendenaktion war nicht nur ein Zeichen, sondern eine handfeste Hilfe in einer Zeit, in der man sich angesichts der Ungerechtigkeit und Brutalität, aber vor allem des Leids der Menschen in der Ukraine machtlos fühlt.

Die Schulleitung möchte sich bei allen bedanken, die gespendet, organisiert und zugepackt haben. Hervorzuheben sind aufgrund des unermüdlichen und leidenschaftlichen Einsatzes Hannah Pittner (unterstützt an einem grauen Märzsamstagmorgen durch ihre Mutter) und Lenard Strobel von der SMV, die sogar am Wochenende dabei waren. Herrn Blum gebührt besonderer Dank für den routinierten Transport eines bis unter die Decke geladenen Anhängers in die Münchner Innenstadt.